Muskelaufbau
Körperliche Bewegung erfordert ein komplexes Zusammenspiel von Muskulatur, Sehnen, Bändern und Gelenken, das durch Nerven und Gehirn koordiniert wird. Sofern durch Schmerzen eine geordnete Bewegung erschwert oder sogar unmöglich wird, versucht der Organismus diesen Zustand durch Fehlhaltungen sowie Überbeanspruchung von anderen Bereichen des Körpers zu kompensieren.
Mit Hilfe der passiven und aktiven Bewegungsübungen soll der korrekte Bewegungsablauf wieder erlernt und Muskulatur erhalten bzw. aufgebaut werden. Gleichzeitig kann Fehlhaltungen entgegengewirkt sowie Kraft und Ausdauer gesteigert werden.
Passsive Bewegungsübungen
Hierbei handelt es sich um geführte, kontrollierte Bewegungen mit passiver Muskelarbeit. Diese Übungen sind geeignet, um einem Tier mit unphysiologischen Gangbild (z.B. Schonen einer Gliedmaße nach Unfall, Verletzung oder OP) den ursprüngliche Bewegungsablauf wiederzuvermitteln und somit die Grundlage für Erhalt und Aufbau von Gelenkfunktion und Muskelkraft zu schaffen. Darüber hinaus wirken diese Übungen schmerzlindernd.
Anwendungsgebiete:
· Sensibilitätsstörungen
· Bewegungseinschränkungen z.B. nach Unfall, Verletzung oder OP
· längere Ruhigstellung nach Operationen, aufgrund Verband oder Schiene
Aktive Bewegungsübungen
Im Gegensatz zu den passiven Bewegungsübungen erfolgen diese Übungen durch aktive Muskelarbeit. Neben den Trainingseffekten Muskelaufbau, Stärkung der Gelenke und Koordinationsschulung wird durch aktive Bewegungsübungen das Selbstvertrauen des Tieres gestärkt und gleichzeitig die durch Erkrankung/OP hervorgerufene Schmerzerfahrung abgebaut (Angstreduktion).
Bei sportlich geführten Tieren werden aktive Bewegungsübungen auch zum zielgerichteten Training von Kraft und Ausdauer eingesetzt.
Anwendungsgebiete:
· Störungen des Nervensystems
· Gelenk - und Wirbelsäulenerkrankungen
· Myopathien
· ältere Tiere
· Herz-Kreislauf-Probleme
· Gewichtsreduktion
· Steigerung von Kraft und Ausdauer